Der vdp begrüßt die jüngste Entscheidung der EZB, ihren geldpolitischen Straffungskurs fortzusetzen und die Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte zu erhöhen (bitte eventid=21589 beachten). Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Inflation nachhaltig in Richtung der Zielmarke von etwa zwei Prozent zu lenken.
Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp, kommentierte die Entscheidung und betonte die Notwendigkeit, den Kurs zur Bekämpfung der Inflation fortzusetzen, auch wenn die EZB ihr Ziel noch nicht vollständig erreicht hat. „Die EZB ist gut beraten, ihren Inflationsbekämpfungskurs fortzusetzen, bis die Teuerung sich nachhaltig in die Nähe ihrer Zielmarke von rund 2 % bewegt“, sagte Tolckmitt. Er fügte hinzu, dass nur durch konsequentes Handeln die EZB ihre Glaubwürdigkeit hinsichtlich der Ernsthaftigkeit der Inflationsbekämpfung zurückgewinnen kann.
Die EZB hat innerhalb eines Jahres die Leitzinsen in acht Schritten um insgesamt 400 Basispunkte erhöht, was eine beispiellose Dynamik darstellt. Diese Maßnahmen zeigen erste Erfolge bei der Inflationsentwicklung. Die Inflation in der Eurozone lag im Mai dieses Jahres bei 6,1 %, nach einem Rekordhoch von 10,6 % im Oktober 2022. Auch die Kerninflationsrate (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) ist rückläufig und lag im Mai 2023 bei 5,3 %.
Der vdp begrüßt auch die Entscheidung der EZB, Fälligkeiten aus den APP-Programmen nicht mehr zu reinvestieren. Der Pfandbriefmarkt hat den schrittweisen Rückzug der Notenbank bisher gut verkraftet, was sich unter anderem im hohen Absatz von Pfandbriefen im Benchmark-Format zeigt. Seit Jahresende wurden 24,5 Mrd. Euro an neuen Benchmark-Emissionen emittiert, was einem Plus von rund 25 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Angesichts des anhaltend schwachen Aktivgeschäfts und eines geringeren Volumens fälliger Pfandbriefe im zweiten Halbjahr dieses Jahres dürfte die Emissionstätigkeit der vdp-Mitgliedsinstitute im weiteren Verlauf des Jahres voraussichtlich weniger dynamisch ausfallen.