Die FMA hat ihre Aufsichts- und Prüfschwerpunkte für das Jahr 2024 veröffentlicht und gleichzeitig die Publikation “Fakten, Trends und Strategien 2024″ vorgestellt. Sie betonte die erheblichen Herausforderungen für die Finanzwirtschaft Österreichs, darunter die abrupte Zinswende, das Inflationsrisiko und düstere globale Konjunkturaussichten.
Trotz der bisherigen Stabilität des österreichischen Finanzmarktes warnten die Vorstände vor signifikanten Wertverlusten bei verschiedenen Vermögenswerten, insbesondere langfristig fixverzinsten Anleihen und Immobilien. Sie forderten Finanzdienstleister auf, proaktives Risikomanagement zu betreiben, Kosten zu optimieren und eine besonnene Ausschüttungspolitik zu verfolgen.
Die FMA identifizierte sechs Schwerpunktthemen für ihre Aufsicht im Jahr 2024:
1. Resilienz und Stabilität: Stärkung der Krisenfestigkeit von Finanzdienstleistern und Sicherung der Stabilität des gesamten Finanzmarktes in Österreich.
2. Digitaler Wandel: Nutzen der Chancen der Digitalisierung und gleichzeitige Adressierung der damit verbundenen Risiken.
3. Neue Geschäftsmodelle: Frühzeitige Aufsichtsbegleitung innovativer Geschäftsmodelle, um die Innovationskraft des österreichischen Finanzmarktes zu fördern.
4. Kollektiver Verbraucherschutz: Weiterentwicklung des Verbraucherschutzes angesichts des digitalen Wandels, veränderten Konsumentenverhaltens und demografischer Entwicklungen.
5. Nachhaltigkeit: Unterstützung des Finanzmarktes und seiner Teilnehmer bei der Transformation zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell.
6. Sauberer Finanzplatz Österreich: Sicherung der Sauberkeit und Reputation des Finanzplatzes Österreich.
Die FMA betonte die Notwendigkeit eines flexiblen Risiko- und Krisenmanagements angesichts geopolitischer, technologischer, ökologischer und gesellschaftlicher Trends. Die Veröffentlichung enthält auch eine mittelfristige Risikoanalyse für 2024-2028.
Zusätzlich wurde auf die gestiegenen finanziellen und nichtfinanziellen Risiken für den Finanzsektor hingewiesen, die durch exogene Schocks, die Zinswende und geopolitische Spannungen verursacht wurden. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen wies die FMA auf die Widerstandsfähigkeit des österreichischen Finanzmarktes hin und betonte die Bedeutung von effektiver Regulierung und Aufsicht. Der Bericht schließt mit einem Appell an die Finanzdienstleister, sich den anhaltenden Herausforderungen proaktiv zu stellen.