Mehr grüne Investments mit europaweitem Zugangspunkt für Nachhaltigkeitsdaten

Die Umstellung der europäischen Wirtschaft auf Klimaneutralität stellt eine bedeutende Herausforderung dar, die ein proaktives Engagement von öffentlichen und privaten Sektoren erfordert. Der GDV äußert in diesem Zusammenhang seine Besorgnis über die Verschiebung des Beginns der Berichtspflichten des ESAP auf die Jahre 2027 bis 2030 und betrachtet dies als eine verpasste Gelegenheit.
Als einer der größten institutionellen Investorengruppen Deutschlands mit über 1,9 Milliarden Euro an Kapitalanlagen, befürwortet der GDV die Ziele des ESAP ausdrücklich. Der Verband unterstreicht die Bedeutung von Finanz- und Nachhaltigkeitsinformationen für zukunftsweisende und nachhaltige Investitionsentscheidungen. Ein gut strukturierter ESAP könnte hier einen wesentlichen Beitrag leisten und zusätzliche Investitionen in die Realwirtschaft fördern.
Die Einführung der ESRS, die europaweite Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung darstellen, wird als wichtiger Schritt zur Schaffung von Transparenz für Investoren betrachtet. Diese Standards legen erstmals verbindliche Berichtspflichten in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung fest und verpflichten Unternehmen, über die Chancen und Risiken zu berichten, die externe Nachhaltigkeitsaspekte für ihr Geschäftsmodell darstellen.
Die durch diese Standards erzeugte Datenmenge soll in Zukunft EU-weit digital über den ESAP zugänglich sein. Dies würde Investoren den Zugang zu aktuellen und standardisierten Finanz- und Nachhaltigkeitsdaten aller europäischen Unternehmen ermöglichen und somit zur grünen Transformation beitragen.
Die deutschen Versicherer haben sich während des Gesetzgebungsverfahrens stark für die Einrichtung des ESAP bis spätestens 31. Dezember 2024 eingesetzt. Die vorläufige Einigung zur Einrichtung des ESAP sieht jedoch eine Verfügbarkeit erst ab Sommer 2027 vor, mit einer schrittweisen Einführung bis 2030. Aus Sicht des GDV kommt der ESAP damit zu spät und sein Nutzen für die Transformation ist stark eingeschränkt. Der Verband fordert daher eine frühere Implementierung des ESAP, um sein volles Potenzial für nachhaltige Investitionen zu nutzen.