Die Abschlussprüferaufsichtsbehörde APAB und die FMA betonen in einer gemeinsamen Pressemitteilung die enge Zusammenarbeit bei neuen Themen wie ESG, CSRD und CSDDD für einen nachhaltigen Finanzmarkt.
Auf einer Onlinekonferenz informierten sie mehr als 350 Aufsichtsräte von Unternehmen im öffentlichen Interesse über aktuelle Entwicklungen in Corporate Governance, Fit & Properness von Aufsichtsratsmitgliedern und die Zusammenarbeit zwischen Aufsicht, Abschlussprüfern und Prüfungsausschüssen. Ein Schwerpunkt lag auf dem Management von Nachhaltigkeitsrisiken (ESG) und den neuen Prüf- und Berichtspflichten gemäß der EU-Nachhaltigkeitsberichterstattungsrichtlinie CSRD sowie der kommenden EU-Lieferkettenregulierung CSDDD.
Professorin Anne D’Arcy betonte in ihrer Keynote die Verantwortung der Prüfungsausschüsse von Aufsichtsräten und forderte, „die richtigen Fragen zu stellen“, besonders im Kontext von ESG-Reporting. Elisabeth Schadler-Liebl und Daniela Jaros von der FMA skizzierten den Zugang der Finanzmarktaufsicht zu Governance und Fit & Properness, wobei Schwerpunkte auf der Problematik von Interessenskonflikten und der Zusammensetzung des Aufsichtsrats lagen.
Die Bedeutung von Fit & Properness für Personen in Schlüsselfunktionen betonte Jaros, und die FMA veröffentlichte im März 2023 ein Rundschreiben zu Konzept, Anforderungen und Ablauf des Fit & Proper-Tests (eventid=20229). Inspektionsberichte der APAB für Prüfungsausschüsse sollten laut Michael Komarek, Vorstand der APAB, offen gelegt werden, um die Kommunikation mit Abschlussprüfern zu verbessern.
In der abschließenden Diskussion wurden kritische Erfolgsfaktoren zur Stärkung der Corporate Governance erörtert. Anne D’Arcy betonte die Notwendigkeit, Governance als dynamisches System anzusehen. Christine Catasta und Gerhard Schwartz forderten eine gute Kenntnis des Netzwerks der Abschlussprüfer, während die (Vorab)Genehmigung von Nichtprüfungsleistungen und Mitsprachemöglichkeiten bei der Nachbesetzung von Unternehmensorganen diskutiert wurden.