Die SNB veröffentlicht einen Bericht über “Das Zahlungssystem Swiss Interbank Clearing (SIC) – Bericht zum SIC-System und Offenlegung – 2022″.
Das Zahlungssystem SIC ist ein Echtzeit-Brutto-Abwicklungssystem für Interbanken- und Kundenzahlungen in Schweizer Franken, es wird von der SNB in Zusammenarbeit mit der SIC AG betrieben. Das SIC-System spielt eine zentrale Rolle im Schweizer Finanzsystem und der Volkswirtschaft, zudem ist es eine systemisch bedeutsame Finanzmarktinfrastruktur gemäß den PFMI der CPMI-IOSCO.
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 944 Millionen Zahlungen im Wert von 50 710 Milliarden Franken über das SIC-System abgewickelt. Dabei handelte es sich sowohl um Interbankenzahlungen als auch um Kundenzahlungen. Das SIC-System gewährleistet die endgültige und unwiderrufliche Abwicklung der Zahlungen in Zentralbankgeld. Es dient hauptsächlich Banken, Versicherungen, Wertpapierhäusern und anderen Finanzinstituten als Plattform.
Das SIC-System unterscheidet sich von Netto-Abwicklungssystemen, da es jede Zahlung einzeln und in Echtzeit abwickelt. Die Abwicklung erfolgt in Zentralbankgeld durch Übertragung von Sichtguthaben der Teilnehmer auf ihren Girokonten bei der Nationalbank. Die Nationalbank agiert als Systemmanagerin des SIC-Systems und ist für die Überwachung und rechtliche Grundlage des Zahlungssystems verantwortlich.
Die Transaktionen im SIC-System umfassen sowohl Interbankenzahlungen als auch Kundenzahlungen. Interbankenzahlungen machen zwar nur etwa 2% aller Transaktionen aus, tragen jedoch mit 89% zum Gesamtumsatz bei. Kundenzahlungen hingegen machen im Umkehrschluss zwar rund 98% der Transaktionen aus, tragen jedoch nur mit 11% zum Umsatz bei. Der durchschnittliche Transaktionsbetrag im SIC-System ist bei Interbankenzahlungen deutlich höher als bei Kundenzahlungen.
Die vorliegende Publikation beinhaltet auch eine Offenlegung der Anwendung der CPMI-IOSCO-Grundsätze auf das SIC-System, sowie eine Liste öffentlich verfügbarer Informationen darüber.