Bundesfinanzminister Christian Lindner und sein französischer Amtskollege Bruno Le Maire haben eine gemeinsame Roadmap zur Weiterentwicklung der CMU präsentiert. Ziel dieses Vorhabens ist es, den europäischen Kapitalmarkt
zu stärken und Investitionen in wichtige Wirtschaftsbereiche zu fördern.
Die CMU ist ein zentrales Projekt, um Fragmentierungen im europäischen Kapitalmarkt zu überwinden und Finanzierungsmöglichkeiten für europäische Unternehmen zu erweitern. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, die Transformation in den Bereichen Umwelt und Digitalisierung zu unterstützen.
Die regelmäßigen Beratungen der europäischen Finanzminister fokussieren sich darauf, prioritäre Handlungsfelder für die CMU in der kommenden EU-Legislaturperiode zu identifizieren.
Das BMF betont die Notwendigkeit einer ambitionierten Herangehensweise zur CMU und arbeitet intensiv mit Frankreich zusammen, um gemeinsame Prioritäten zu definieren.
Folgende Haupthemen sind zu beachten:
1. Bedeutung privater Investitionen: Die grüne und digitale Transformation Europas benötigt privates Kapital. Durch verbesserte Finanzierungsbedingungen für EU-Unternehmen kann Europa wirtschaftlich widerstandsfähiger werden, Arbeitsmärkte stärken und den Wohlstand der Bürger steigern.
2. Rolle der Kapitalmärkte: Tiefere Kapitalmärkte fördern Innovation und Wachstum und verbessern die Verfügbarkeit von langfristiger Finanzierung. Die CMU soll die Finanzierung unserer Wirtschaft durch kapitalmarktbasierte Ansätze vorantreiben.
3. Aktuelle EU-Bemühungen: Trotz Fortschritten muss die EU ihre Bemühungen verstärken, um mit Märkten wie dem Vereinigten Königreich oder den USA Schritt zu halten. Die Schwerpunkte liegen auf Europas Positionierung als globaler Finanzhandelsplatz, Bürokratieabbau und Stärkung der Aktionärskultur.
4. Fokus auf KMUs: Die Listing Act-Initiative zielt darauf ab, Barrieren für Unternehmen zu verringern, die an die Börse gehen möchten, und Marktvorschriften zu modernisieren.
5. Nachhaltige Finanzierung: Frankreich und Deutschland betonen die Notwendigkeit, Greenwashing zu verhindern und den EU-Taxonomierahmen zu erweitern, um zur Nachhaltigkeit beizutragen.
6. Europäische Scale-up-Initiative: Die Initiative zielt darauf ab, privates Kapital von langfristigen Investoren zu mobilisieren und den europäischen Tech-Champion weiterzuentwickeln.
7. Insolvenzrechtliche Harmonisierung: Die beiden Länder erkennen das Potential einer Harmonisierung der Insolvenzgesetze zur Unterstützung der CMU an.
8. Bodenständiger Ansatz zur CMU: Frankreich und Deutschland schlagen vor, Best Practices zu teilen und voneinander zu lernen, um nationale Innovationen zu fördern.
9. Agile Regelungs- und Aufsichtsreaktion: Beide Länder ermutigen die Kommission, Wege zur Verbesserung des Regulierungs- und Aufsichtsprozesses für Kapitalmärkte zu prüfen.
10. Zukünftige Agenda: Frankreich und Deutschland rufen zu einer neuen CMU-Agenda auf, die sich auf private Investitionen für die EU-Wirtschaft konzentriert und werden zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die derzeitigen Bemühungen des Eurogroup zielführend sind.
Interessierte können die detaillierte Roadmap in englischer Sprache über den folgenden Link herunterladen.