Die BaFin hat die Ergebnisse der fünften quantitativen Auswirkungsstudie (QIS 5) zu Solvency II veröffentlicht.
Im Rahmen dieser Studie wurden 251 Versicherungsunternehmen und 26 Unternehmensgruppen unter Bundesaufsicht aufgefordert, die quantitativen Anforderungen des neuen Solvency II-Rahmenwerks zu testen. Die Unternehmen lieferten nicht nur quantitative Daten zur Bilanzneubewertung, Solvenzkapital- und Eigenmittelbestimmung, sondern auch ausführliche Kommentare zur Bewertung und praktischen Umsetzbarkeit von Solvency II.
Die Rückmeldungen aus Deutschland, zusammen mit denen aus 29 anderen Staaten des EWR, flossen in den EIOPA-Bericht über QIS5 ein. Das aktuelle Papier der BaFin ergänzt diesen Bericht um die spezifische deutsche Perspektive und fasst die Rückmeldung der BaFin an EIOPA zusammen. Die QIS5 basierte auf einer technischen Anleitung, die den Entwicklungsstand der Durchführungsmaßnahmen zu Solvency II Mitte 2010 reflektierte.
Der Bericht konzentriert sich auf Bereiche, die von der deutschen Versicherungswirtschaft als revisionsbedürftig identifiziert wurden, insbesondere in Bezug auf die technische Handhabbarkeit der Solvency-II-Standardformel. Viele dieser Punkte wurden von der BaFin bereits in die europäische Diskussion eingebracht. Zusätzlich werden allgemeine Trends zur Solvabilität der deutschen Versicherungswirtschaft unter Solvency II aufgezeigt, die sich aus den Studienergebnissen ableiten lassen. Der Bericht schließt mit einem Überblick über die Rückmeldungen zu internen Modellen und Gruppenergebnissen.
Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist der Rückgang der Position „Investmentfonds“ in der Solvenzbilanz der Lebensversicherungsunternehmen (aufgrund ihrer Entbündelung), was zu einem Anstieg der Positionen „Staatsanleihen“ und „Unternehmensanleihen“ führte.
Die BaFin spricht sich für die Beibehaltung der in der technischen Anleitung zur QIS5 angebotenen Vereinfachungen aus, mahnt jedoch zur Vorsicht, um die Genauigkeit der Bewertungen zu gewährleisten.