Die FINMA hat einen umfassenden Bericht über die Krise der Credit Suisse veröffentlicht, der den Zeitraum von 2008 bis 2023 abdeckt. Der Bericht geht auf die Strategie der Bank, Geschäftsleistung, Führungsentscheidungen, Risikomanagement und Krisenvorbereitung ein. Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört der Verlust des Vertrauens in die Credit Suisse aufgrund mangelhafter Umsetzung der strategischen Ausrichtungen, wiederholter Skandale und Führungsfehler. Die daraus resultierenden erheblichen Abflüsse von Kundengeldern führten im März 2023 zu der unmittelbaren Insolvenzgefahr.
Um der Krise zu begegnen, wurden entscheidende Maßnahmen von der Schweizer Regierung (EventID #20188), der SNB (EventID #20187) und der FINMA (eventid=20185) eingeleitet, um die Solvenz der Credit Suisse zu gewährleisten und ihre Übernahme durch die UBS zu erleichtern. Die Behörden schützten erfolgreich Gläubiger und gewährleisteten die Finanzstabilität.
Der FINMA-Bericht offenbart umfassende Aufsichtsbemühungen, darunter 43 Voruntersuchungen, neun Rügen, 16 Strafanzeigen und 11 Vollstreckungsverfahren gegen die Bank und Einzelpersonen. Trotz der regulatorischen Eingriffe gelang es der Credit Suisse nicht, identifizierte Mängel in der Unternehmensführung, im Risikomanagement und in der Risikokultur zu beheben.
FINMA zieht Lehren aus dem Fall Credit Suisse und setzt sich für stärkere rechtliche Rahmenbedingungen ein, wie das Senior Manager Regime, verbesserte Strafmöglichkeiten und strengere Regeln zur Unternehmensführung. Der Bericht betont die Notwendigkeit wirksamerer regulatorischer Instrumente und signalisiert die Absicht, Aufsichtsansätze anzupassen und die Durchführbarkeit von Stabilisierungsmaßnahmen zu prüfen.
Die Versäumnisse der Credit Suisse wurden auf Mängel bei der Umsetzung der Strategie, wiederholte Skandale und organisatorische Defizite in verschiedenen Geschäftsbereichen zurückgeführt. Hohe variable Vergütungen blieben auch in Phasen erheblicher Verluste bestehen, und die Bank kämpfte mit Umstrukturierungen, erhöhten Kosten, Strafen und Kapitalschwächen.
Der Bericht unterstreicht die Herausforderungen, denen sich die FINMA innerhalb bestehender rechtlicher Grenzen gegenübersah, und setzt sich für erweiterte regulatorische Befugnisse ein. Er schlägt Verbesserungen in der Governance-Aufsicht vor, geht auf Probleme bei variablen Vergütungen ein und verfeinert die Praktiken im Risikomanagement. Die Krise der Credit Suisse dient als Fallstudie und fordert die Aufsichtsbehörden auf, den regulatorischen Rahmen für eine effektive Finanzaufsicht zu überdenken und zu stärken.