In seinem Jahrbuch 2022 gibt der VSV einen Überblick über die Aktivitäten und Entwicklungen der Schweizer Finanzindustrie im Jahr 2022.
Es beginnt mit einem Leitartikel von Serge Pavoncello, dem Präsidenten des VSV, der über die Herausforderungen der Branche im vergangenen Jahr reflektiert. Er verweist auf die Krisen wie die COVID-19-Pandemie, den Krieg in der Region, die Inflation, und die steigenden Zinsen. Trotz dieser Schwierigkeiten hat der VSV seine Mitglieder weiterhin unterstützt, und das Verfahren zur Einreichung von Lizenzanträgen bei der FINMA erfolgreich abgeschlossen (eventid=19422).
Pavoncello unterstreicht die Bedeutung der Konsolidierung in der Branche, und hebt das Wachstum der Mitgliederzahlen und die finanzielle Stabilität der Organisation hervor. Er erwähnt die erfolgreiche Umsetzung neuer Dienstleistungen und Initiativen, wie z.B. die Einrichtung von juristischen Sounding Boards, die den Wissensaustausch zwischen Fachleuten in diesem Bereich erleichtern. Er dankt den Mitgliedern für ihre aktive Unterstützung, und lobt die engagierten Teams, die für den VSV arbeiten.
Das Jahrbuch enthält auch ein Interview mit Daniela Stoffel aus dem Eidgenössischen Finanzdepartement. Stoffel spricht über die Gesundheit des Schweizer Finanzsektors und erklärt, dass die Stabilität des Schweizer Finanzsystems trotz globaler Verwerfungen und des Zusammenbruchs einer Großbank mit staatlicher Unterstützung aufrechterhalten werden konnte. Sie unterstreicht die Vielfalt des Schweizer Finanzsektors mit über 200 Banken, die ein breites Spektrum an Finanzbedürfnissen abdecken, und den verlässlichen regulatorischen Rahmen, den die Schweiz bietet.
Stoffel geht auch auf den internationalen Druck auf die Finanzindustrie ein, und betont die Notwendigkeit kollektiver Anstrengungen zur Erhaltung der Stabilität. Sie gibt Einblicke in die laufenden Verhandlungen mit den USA über die Revision des Doppelbesteuerungsabkommens und die Umsetzung von FATCA. Stoffel erörtert ferner das Engagement der Schweiz bei der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Finanzkriminalität und ihre aktive Beteiligung an internationalen Initiativen wie der FATF und der Regulierung virtueller Vermögenswerte.
In Bezug auf die Nachhaltigkeit unterstreicht Stoffel das Ziel der Schweiz, eine führende Drehscheibe für nachhaltige Finanzdienstleistungen zu werden. Sie erwähnt die Koordination der nationalen Ziele mit internationalen Entwicklungen, und die Pläne der Regierung, klimarelevante Finanzinformationen für große Schweizer Unternehmen durchzusetzen. Stoffel geht auch auf den Fokus des Landes auf die Digitalisierung des Finanzmarktes ein, wobei der Bundesrat konkrete Maßnahmen zur Förderung von Innovationen und zur Schaffung eines Swiss Financial Innovation Desk skizziert.