Der BVI hat in Kooperation mit dem GDV, AFG und französischen Versicherungsverband France Assureurs ein gemeinsames Positionspapier zu den Bestimmungen der geplanten EU-Verordnung über ESG-Ratingaktivitäten vorgestellt.
Das Positionspapier spiegelt die gemeinsamen Bestrebungen der deutschen und französischen Verbände wider, um die Entwicklungen in der ESG-Ratinglandschaft auf europäischer Ebene aktiv mitzugestalten und eine faire sowie transparente Marktsituation zu fördern.
Die Hauptanliegen des Positionspapiers betreffen die Regulierung von ESG-Rohdaten und Datenprodukten, die in den Anwendungsbereich der EU-Verordnung einbezogen werden sollen. Des Weiteren fordern die Verbände, dass Finanzmarktteilnehmer Ausnahmen von der Verordnung genießen sollten, insbesondere wenn es um die Bereitstellung interner Ratings innerhalb eines Konzerns oder um obligatorische Veröffentlichungen geht.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Forderung, dass die Verpflichtungen nach der EU-Verordnung über ESG-Ratingaktivitäten für die gesamte Unternehmensgruppe einer ESG-Ratingagentur Geltung haben sollten. Diese Maßnahme soll potenzielle Umgehungsstrategien verhindern. Die Verbände treten zudem dafür ein, dass ESG-Ratingagenturen dazu verpflichtet werden, ihre Preisstrukturen und Lizenzbedingungen transparent zu machen.
Darüber hinaus heben die Verbände die Notwendigkeit hervor, dass die Regeln für den Markteintritt von ESG-Ratingagenturen aus Drittstaaten anwendbar und praktikabel sein müssen. Dies soll sicherstellen, dass das Angebot an ESG-Ratings für Finanzmarktteilnehmer in der EU nicht durch zu strenge Regulierungen beschränkt wird.